Der Traditionsverband des Artillerieregiments 7
ClevFArtRgt 43
Das Königlich Preußische Clevesche Feldartillerie Regiment Nr. 43
Das Jahr 1899 brachte dem deutschen Heer die seit langem vom Kriegsministerium und Generalstab geforderte Neuorganisation der Feldartillerie sowie eine Vermehrung ihrer Formation.
Durch eine " Allerhöchste Kabinettsorder " vom 25. März 1899 entstand u.a. das Feldartillerie Regiment Nr. 43. Es wurde aus der II. und III. fahrenden Abteilung des Feldartillerie Regiment Nr. 7 formiert. Mit seinem Mutterregiment wurde es zur 14. Feldartillerie-Brigade zusammengefasst.
Am 27. Januar 1902 (Kaiser-Geburtstag) erhielt das Regiment den Namen Clevesches Feldartillerie Regiment Nr. 43. Als Garnision wurde dem Regiment die alte preußische Festung Wesel zugewiesen.
In den 15 Friedensjahren, die dem Regiment vergönnt waren, haben folgende Regiments-kommandeure das Regiment geführt:
von 1899 - 1902 Oberst Clemens
von 1902 - 1908 Oberst Bickel
von 1908 - 1910 Oberstleutnant Stubenrauch
von 1910 - 1914 Oberst von Campe
Am 01. August 1914, 18.30 Uhr, wurde dem Regiment die Mobilmachung befohlen. Der erste Mobilmachungstag war der 02. August 1914.
Nach dem Vormarsch durch Belgien ging es weiter nach Frankreich hinein. An vielen Brennpunkten des Krieges war das Clevesche Feldartillerie Regiment eingesetzt, bis zum 11. November 1918, als um 13.00 Uhr die Nachricht eintraf, " Der Waffenstillstand zwischen Deutschland und der Entente ist heute um 11.55 Uhr geschlossen worden."
Drei Kommandeure führten das Regiment durch die schweren Kriegsjahre:
von 1914 - 1915 Major Fhr von Beaulieu-Marconnay
von 1915 - 1917 Oberstleutnant von Selle
von 1917 - 1918 Major Seggel
Unter Führung von Major Seggel trat das Regiment den Rückmarsch an. Aufgrund der Waffen-stillstandsbedingungen durfte das Regiment nicht in seinen Friedensstandort am Niederrhein zurückkehren. Am 27. und 28. November 1918 wurden in Sürth am Rhein die Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, welche linksrheinisch beheimatet waren, entlassen. Bei Überschreitung des Rheins am 29. November 1918 erfährt das Regiment seinen Demobilmachungsort: Bünde in Westfalen.
Am 13. Dezember 1918 zog das Regiment gegen Mittag in das festlich geschmückte Bünde ein und wurde von der Bevölkerung auf das herzlichste begrüßt sowie vom Bürgermeister willkommen geheißen. Das Schlusswort sprach der letzte Frontkommandeur, Major Seggel, und er befahl , die Auflösungsarbeiten aufzunehmen. Am 26. Januar 1919 ging eine aufgestellte Freiwilligen Batterie zum Grenzschutz nach Osten, zwei weitere zusammengesetzte Batterien beteiligten sich an den Kämpfen im Ruhrgebiet.
Alle drei Batterien sind später in die Reichswehr übernommen worden. Die Auflösungsarbeiten wurden erst gegen Ende des Jahres 1920 abgeschlossen. Damit hatte das Clevesche Feldartillerie
Regiment Nr. 43 aufgehört zu bestehen, doch in der Traditionsbatterie, der 2. Batterie des Artillerie Regiment Nr. 6 in Münster Westfalen, lebte der Geist des alten Regiments fort.
Am 29. Juni 1968 zum " Tag der offenen Tür " wurde die Tradition des Königlich Preußisch Cleveschen Artillerieregiment Nr. 43 vom Artillerieregiment 7 an der Ehrenstätte in der St. Barbara-Kaserne in Dülmen durch den Regimentskommandeur, Oberst Bahr, übernommen.