Der Traditionsverband des Panzerartilleriebataillons 205
FArtRgt Nr.5
Das Feldartillerieregiment von Podbielski
( Niederschlesisches FArtRgt Nr. 5 )
Informationen zum Feld-Artillerie-Regiments von Podbielski Hier: PDF-Datei von Podbileski
Weitere Hinweise unter der Literaturquelle: https://www.heraldik-wiki.de/wiki/Podbielski_(Adelsgeschlecht)
Geschichte:
Mit dem Tode Friedrichs des Großen im Jahre 1786 zählte man
in der Preußischen Armee 4 Feldartillerieregimenter, die, nachdem sie im Jahre
1787 alle auf den gleichen Ausrüstungsstand gebracht worden waren, in den
folgenden Jahren auf Grund der Erfahrungen von Mobilmachungen mehrfach
umgegliedert wurden. Zudem wurde ab 1779 das Bemühen sichtbar, durch Umgießen
schwerer in mittlere Geschütze sowie durch Bespannung die Artillerie beweglicher
zu machen.
Im Pariser Vertrag von 1808 begrenzte man die Heeresstärke auf 42000 Mann,
jedoch betrug die tatsächliche Stärke im Jahre 1811 bereits 74500 Mann. An
dieser Vermehrung war die Artillerie in starkem Maße beteiligt. So erhöhte sich
die Zahl der Artilleriebrigaden von 3 (1808) auf 9 (1816).
In dieser Zeit entstand auch der Verband, aus dem sich der Traditionsverband des
Panzerartilleriebataillons 205 entwickeln sollte; die Westpreußische
Artilleriebrigade , aufgestellt am 29.02.1816. Der Name des Verbandes wurde
mehrfach geändert, bereits 2 Monate später trug er die Bezeichnung 4.
Westpreußische Artilleriebrigade (21.04.1816). Ursprünglich entstanden war diese
Brigade aus Teilen der Preußischen und der Schlesischen Brigade. Als Standorte
dienten ab 1816 Posen, Glogau und Schweidnitz.
Ab dem 07.04.1818 nannte man sich 5. Westpreußische Artilleriebrigade, die
schließlich am 19.03.1850 in 5. Artillerieregiment umbenannt wurde.
Daneben wurde innerhalb der Artillerie im Jahre 1851 der Begriff " Kompanie "
durch den Begriff " Batterie " ersetzt. Im gleichen Jahr entstand aus der 4.
Festungskompanie des Regiments eine Festungs-Artillerie-Abteilung, außerdem
wurden Teile des Regiments nach Sagan verlegt, der Stab blieb in Posen.
Am 04.07.1860 fand die nächste Umbenennung in Niederschlesische
Artilleriebrigade Nr. 5 statt. Daraus ging durch Teilung die Niederschlesische
Festungsabteilung Nr. 5 sowie das Niederschlesische Feldartillerieregiment Nr. 5
hervor. Standorte des Regiments bleiben Posen (Stab), Glogau und Sagan (reitende
Abteilung). Im Jahre 1867 tritt Sprottau als Garnisonsstadt hinzu, wohin 1872
der Stab verlegt wird. Nach Änderung des Unterstellungsverhältnisses von
Korpsartillerie zur Divisionsartillerie folgt am 27.01.1889 die Benennung in
Feldartillerieregiment von Podbielski (Niederschlesisches Nr. 5) nach dem
General der Kavallerie und Generalinspekteur der Artillerie von Podbielski.
Im Zuge der Heeresvermehrung wurde im Herbst 1899 aus Teilen dieses Regiments
das Feldartillerieregiment 41 aufgestellt.
Ab 1899 war das Regiment in Sprottau stationiert, lediglich die
Reiterabteilungen blieben in Sagan. Beide Regimenter gehörten zur 9.
Infanteriedivision und bildeten die 9. Feldartillerie-brigade.
Mit Ende des Septembers 1919 lösten sich die Verbände der alten preußischen
Armee auf und wurden zum Teil in der Reichswehr neu gebildet. Die 7. Division
der Reichswehr innerhalb der 100.000 Mann-Armee verfügte über ein
Artillerieregiment.
Die V. reitende Abteilung des Artillerieregiments 3 Frankfurt/Oder lag mit dem
Stab und der 16. reitenden Batterie in Sagan, andere in Sprottau. Diese 16.
Batterie trug die Tradition der alten Feldartillerieregimenter 5 und 41 weiter.
Die im Zuge der Aufrüstung des Dritten Reiches am 01.10.1934 durchgeführte
Vermehrung des Heeres auf 21 Divisionen im Vergleich zu 7 der Weimarer Republik
führt zur Bildung von ebenfalls 21 Artillerieregimentern.
Die V. reitende Abteilung in Sprottau/Sagan gab daraufhin eine ihrer reitenden
Batterien zwecks Aufstellung des Artillerieregiments 18 in Glogau ab.
Die verbleibenden 2 Batterien wurden zu 4 Batterien umgegliedert, die mit dem
Stab in Sagan untergebracht waren. Um den schnellen Aufbau der Wehrmacht nicht
offenkundig werden zu lassen, bezeichnete man die Verbände nicht länger mit
Nummern, sondern nach ihrer Garnison. So hieß die V. reitende Abteilung nunmehr
reitende Abteilung Sagan, unterstellt der 2. Kavalleriedivision in Breslau.
Im Laufe der Jahre 1935/36 erfolgte die Motorisierung mit
Halbkettenzugmaschinen.
Die reitende Abteilung Sagan stellte durch Teilung der Einheiten im Sommer 1936
ein Regiment auf, das am 06.10.1936 den Namen Artillerieregiment 76 erhielt,
welches bis zum Herbst 1937 der 18. Infanteriedivision unterstand.
Im Verlauf der Wiederbewaffnung des Rheinlandes wurde das Regiment der
neuaufgestellten 1. leichten Division unter Generalleutnant Hoepner unterstellt.
Mit Beginn des II. Weltkrieges wurde das Regiment vom 02.09. - 19.09.1939 in
Polen eingesetzt, dann nach Frankreich verlegt, dort nahm es an den
Kampfhandlungen vom 10.05. - 30.06.1940 mit der schweren Artillerieabteilung (mot)
605 und Unterstellung unter die 6. Panzerdivision teil.
Am 22.06.1941 erfolgte der erste Russlandeinsatz bis zum 10.05.1942, dem im
Verlauf des Jahres 1942 noch ein zweiter folgte, der bis zum Mai 1944 andauerte.
Dabei wurde die Bewaffnung ab Mitte 1943 teilweise auf die Panzerhaubitze
"Hummel" umgestellt.
Vom Juli 1944 bis zur Kapitulation der Wehrmacht im Mai 1945 erlebte das
Regiment seinen dritten Osteinsatz.
Die personellen Verluste des Panzerartillerieregiments 76 mussten durch die
Artillerie-Ersatz-Abeilung (mot) 76 ausgeglichen werden, die in der Wuppertaler
Saga-Kaserne stationiert war.