Der Traditionsverband des Feldartilleriebataillons 71
Westf.FußAR 7
Das Westfälische Fußartillerieregiment Nr. 7
Am 01. August 1806 ernannte König Friedrich Wilhelm II. von Preußen seinen Vetter, Prinz August, zum Brigadegeneral der Artillerie und unterstellte ihm die gesamte, in einem Korps zusammengefasste Artillerie der preußischen Armee.
Nach Provinzen gegliedert, bestand das Korps aus einer preußischen, einer brandenburgischen und einer schlesischen Brigade.
Aus Abgaben dieser drei Brigaden entstand am 25. Februar 1816 die 7. Rheinische Artilleriebrigade in Köln.
Bereits zwei Monate später, am 21. April 1816, erfolgte die Umbenennung in 7. Westfälische Artilleriebrigade. Die Brigade wurde dem VII. Armeekorps in Münster unterstellt. Ihre drei Abteilungen hatten ihre Garnisonen in Köln (I.), Koblenz (II.) und Düsseldorf (III.).
Am 30. November 1816 erhielt die 7. Artilleriebrigade erstmals eine Truppenfahne.
Um die Dislozierung der Brigade dem Bereich des zugehörigen Armeekorps anzupassen, wurde im Sommer 1832 befohlen, dass Stab und I. Abteilung in Münster, die II. Abteilung in Düsseldorf und die III. Abteilung in Wesel stationiert werden sollten.
Ab 1850 leitete der nunmehrige Generalinspekteur der Artillerie, Prinz Adalbert von Preußen eine Neugliederung der Artillerie ein. In diesem Zusammenhang wurde die 7. Westfälische Artilleriebrigade in 7. Artillerieregiment umbenannt und verlor die Garnison Düsseldorf.
In den nächsten 10 Jahren wurden wiederholt Umgliederungen vorgenommen, die schließlich am 31. Juli 1860 dazu führte, dass das Regiment den Namen Westfälische Artilleriebrigade Nr. 7 erhielt. Ihre Abteilungen standen jetzt in Wesel und Minden (I. Festungsabteilung) sowie Köln (II. Festungsabteilung).
1864 verursachte die schärfere Trennung der beiden Artilleriegattungen Feldartillerie und Festungsartillerie und deren Zusammenfassung zu Regimentern eine erneute Umgliederung. Die Artilleriebrigade Nr. 7 verfügte jetzt über das Westfälische Feldartillerieregiment 7 und das Westfälische Fußartillerieregiment Nr. 7.
Verzicht auf die alleinige Aufgabe der Festungsverteidigung, Ausstattung mit Haubitzen großer Kaliber und Beweglichmachung ließen die Fußartillerie zur Vorläuferin der modernen Artillerie werden.
Am 01. August 1914 bestand das Westfälische Fußartillerieregiment Nr. 7 aus Stab und zwei Abteilungen, die in Köln stationiert waren. Nach dem Waffenstillstand vom 11. August 1918 wurden letzte Teile des Regiments auf dem Truppenübungsplatz Sennelager bei Paderborn demobilisiert.
Während der Reichswehrzeit übernahm die 6. Batterie des Artillerieregiments 6, Minden, die Tradition des Westfälischen Fußartillerieregiments Nr. 7. Im Zuge der Heeresvermehrung vom 01. April 1934 wurde die 6. Batterie selber zum neuen Artillerieregiment 6 mit vier Abteilungen erweitert.
Einheiten und Verbände der Artillerieverbände, deren Tradition das Feldartilleriebataillon 71 übernommen hat, haben an Schlachten und Feldzügen teilgenommen, die unauslöslich mit der preußischen und deutschen Geschichte verbunden sind:
16. - 18. Oktober 1813 Leipzig (Völkerschlacht)
18. Juni 1815 Waterloo
Januar 1871 Belagerung von Paris
November 1914 Langemark
Februar - Dezember 1916 Verdun
1941 - 1945 Rußland
Auf der Fahne des Westfälischen Fußartillerieregiments Nr. 7 steht der Wahlspruch:
PRO GLORIA ET PATRIA.
Gemäß Verfügung Wilhelm II.v steht diese Fahne seit 1900 bei der schweren Artillerie. Dort wird sie vom 1. Bataillon des Regiments mitgeführt.
Folgerichtig wurde die Fahne am 31. Oktober 1977 vom Kommandeur der 7. Panzergrenadierdivision, Generalmajor Dr. von Senger und Etterlin, in die Obhut des Feldartilleriebataillons 71 übergeben.
Heute steht die Fahne wieder im Museum der Stadt Köln.
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